Hybride Intelligenz: Zusammenspiel von Mensch, Maschine und Künstlicher Intelligenz

Wenn es um zu lösende Probleme in einem beruflichen Umfeld geht, so gibt es dabei sehr viele einzelne Aufgaben, die im Zusammenspiel von Menschen, Maschinen und Künstlicher Intelligenz gelöst werden können. Welche “Konfiguration” dabei angemessen erscheint, ist Abhängig vom Kontext, dem Task (Aufgabe) und den vorhandenen Problemlösungspotentialen. An dieser Stelle kommt der Begriff Hybride Intelligenz ins Spiel.

“Dellermann, Ebel, Söllner und Leimeister (2019: 638) definieren hybride Intelligenz als die Fähigkeit, komplexe Ziele durch die Kombination menschlicher und künstlicher Intelligenz zu erreichen, kontinuierlich voneinander zu lernen und dabei Ergebnisse zu produzieren, die über das hinaus gehen, was KI oder Mensch allein hätten erreichen können. Nicht immer lässt sich hierbei trennscharf zwischen Automation und Augmentation unterscheiden (Raisch & Krakowski, 2021). Der Grad der Automation bzw. Augmentation hängt immer individuell von der jeweiligen zu lösenden Aufgabe ab” (Piller et al. 2024, in Koller et al. 2024: Die Zukunft der Grenzenlosen Unternehmung).

Was allerdings unter “Menschlicher Intelligenz” verstanden wird, ist dabei nicht weiter erläutert. Ich gehe daher davon aus, dass von dem bekannten Intelligenzquotienten (IQ) ausgegangen wird, der sich in einer Zahl manifestiert. Dass das im Zusammenhang mit den Entwicklungen bei der Künstlichen Intelligenz kritisch sein kann, wird in dem Blogbeitrag OpenAI Model “o1” hat einen IQ von 120 – ein Kategorienfehler? deutlich.

Wenn wir weiterhin beachten, dass auch der Intelligenz-Begriff erweitert werden sollte, können wir möglicherweise auch von einer Multiplen Künstlichen Intelligenz sprechen. Siehe dazu auch Multiple Artificial Intelligences (MAI) statt Artificial General Intelligence (AGI)?

Wie die Zusammenarbeit mehrerer Generationen gelingen kann

RKW (2024): Praxisleitfaden

Wir kommen aus dem Schubladendenken (Taylorismus) des Industriezeitalters einfach nicht heraus. Alles wird in irgendeine Schublade oder Kategorie gepresst – auch Menschen. Beispielsweise unterscheiden wir Generation Z und die Generation der Baby-Boomer gegenüber, sodass alles Beschreibende zu einer Konfrontation führen muss. Auch hier wird oft von Entweder-Oder, statt von einem Sowohl-Als-Auch gesprochen und geschrieben.

Dieses “Stilmittel” ist beliebt, um Klickraten zu erhöhen, und Konflikte heraufzubeschwören, doch ist diese Vorgehensweise weniger geeignet, die aktuelle Situation in der Gesellschaft oder in Organisationen widerzugeben. Denn oftmals kommen die verschiedenen Generationen gut miteinander aus, da sie sich gut ergänzen.

“Diese gegenwärtig in der medialen Aufregungskultur befeuerten Generationenkonflikte sind kontraproduktiv. Sie sind klischeehaft und pauschalisierend und noch schlimmer: Sie helfen den kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) nicht.” (RKW 2024: So gelingt eine gute Zusammenarbeit der Generationen) (PDF).

In der genannten Praxishelfe des RKW werden diese Themen noch einmal erläutert. Weiterhin gibt es in der Veröffentlichung Ergebnisse einer Studie und verschiedene Checklisten zur praktischen Anwendung.

Gerade in Projektteams arbeiten oft Mitarbeiter verschiedener Generationen zusammen. Dabei wird immer deutlicher, dass gerade Unterschiede bei den jeweiligen Kompetenzen bei der Problemlösung in Projekten hilfreich sein kann. Jedes Teammitglied kann von anderen lernen und sich dadurch weiterentwickeln: Individuelle Kompetenzentwicklung und Kompetenzentwicklung auf Team-Ebene.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Wie können Kleinprojekte, Projekte und Programme unterschieden werden?

Quelle: Gareis/Gareis (2017) | Grafik: (c) Dr. Robert Freund

Im Multiprojektmanagement geht es oftmals um die drei Ebenen Einzelprojekte, Programme und Portfolios, die miteinander vernetzt sind. In diesem Blogbeitrag sollen Kleinprojekte, Projekte und Programme anhand von verschiedenen Kriterien unterschieden werden. Gareis/Gareis haben dazu einen Vorschlag veröffentlicht, der in der Abbildung dargestellt ist.

Wie zu erkennen ist, unterscheiden sich die Kriterien “Strategische Bedeutung”, “Dauer”, “Beteiligte Organisationseinheiten”, Personelle Ressourcen” und “Externe Kosten” jeweils erheblich. Zu beachten ist, dass die genannten Zahlen als Beispiele gemeint sind, die in jeder Organisation angepasst werden sollten. Dennoch ist diese Gruppierung hilfreich – auch für die Auswahl geeigneter Mitarbeiter.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Open Movement: Was ist darunter zu verstehen?

Ausschnitt von der Titelseite: Link (PDF)

Der Begriff “Open” wird in den vielfältigsten Zusammenhängen benutzt, sodass man auch von einer entsprechenden Bewegung sprechen kann: Open Movement. Dazu zählen beispielsweise Creative Commons, Open Knowledge Foundation, Open Future, Wikimedia, die sich in diesem Jahr zu einem Austausch getroffen haben. Dabei wurde der Begriff “Open Movement” noch einmal geschärft:

“When we use the term “open movement” in this exploration, our starting point is a definition of this movement as a sum of “people, communities, and organizations who

(1) contribute to shared resources online that are available for everyone to use and reuse, and/or
(2) advocate for non-exclusive access and use of information resources.

We add to this definition those who provide tools and standards for open sharing.”

Quelle: Open movement’s common(s) causes. Report from a Wikimania 2024 side event, November 2024 | PDF.

Anhand dieser beiden Punkte kann somit abgeklärt werden, ob eine Bewegung dazu zählt, oder ob das Attribut eher für rein wirtschaftliche Interessen in einem eigenen, geschlossenen (closed) Ökosystem verwendet wird. Siehe dazu auch Open Source AI: Common Corpus als größte offene Trainingsdatenbank veröffentlicht.

Projektmanager/in Sozialwirtschaft (IHK): Inhouse-Lehrgang mit Zertifikatsworkshop abgeschlossen

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) ist ein branchenunabhängiges Angebot, das bei verschiedenen IHK angeboten und durchgeführt wird. Speziell in der Sozialwirtschaft mit ihren verschiedenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen werden immer mehr Projekte durchgeführt, sodass wir gemeinsam mit unserem Partner von Praxis Konkret Christian Hell einen Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Sozialwirtschaft (IHK) entwickelt haben. Durchgeführt wird Lehrgang von Christian Hell, der die entsprechenden Erfahrungen aus der Sozialwirtschaft mitbringt.

Diesmal wurde der Lehrgang von Herrn Hell für eine Organisation im Kammerbezirk der IHK Arnsberg als Inhouse-Veranstaltung durchgeführt. Die Teilnehmer haben in drei Projektteams ihre Projekte während des Lehrgangs geplant, und gestern (22.11.2024) in einem Zertifikatsworkshop vorgestellt. Es war toll zu sehen, wie intensiv sich die Teilnehmer mit der Professionalisierung des Projektmanagements auseinandergesetzt haben.

Sollten Sie Interesse an dem Projektmanager/in Sozialwirtschaft (IHK) haben, so können Sie sich direkt an Praxis Konkret Christian Hell wenden: hell@pk-ch.de.

Weitere Informationen zu Lehrgängen und zu Terminen in 2025 an verschiedenen Standorten finden Sie auf unserer Lernplattform.

Nextcloud: Welche KI für welche Aufgabe?

Eigener Screenshot

In unserer Nextcloud (Hub 9) gibt es einen Nexcloud-Assistenten in dem verschiedene Aufgaben ausgewählt werden können (Siehe Abbildung). Weiterhin ist es möglich, zu jeder der genannten Anwendungen die geeignete KI (Künstliche Intelligenz) zu hinterlegen.

In der folgenden Abbildung ist zu sehen, dass für die Aufgaben “Free text to text prompt” und “Extract topics” z.B. OpenAI hinterlegt ist. Das Rollfeld zeigt, dass auch andere KI-Anwendungen ausgewählt werden können. Unser Ziel ist es in Zukunft mit leitungsfähigen Open Source KI-Anwendungen wie z.B. Common Corpus zu arbeiten. Siehe dazu auch Open Source AI Definition – 1.0: Release Candidate 2 am 21.10.2024 veröffentlicht.

Eigener Screenshot

Projektmanager/in (IHK): In dieser Woche insgesamt 7x in Düsseldorf, Köln und Arnsberg

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) wird in dieser Woche an verschiedenen Standorten durchgeführt

Dienstag, 19.11.2024: 3. Präsenztag in Düsseldorf (Inhouse-Lehrgang)

Mittwoch: 20.11.2024: 2. Präsenztag in Düsseldorf

Donnerstag, 21.11.2024: 4. Präsenztag in Düsseldorf

Donnerstag, 21.11.2024: 3. Präsenztag in Köln

Freitag, 22.11.2024: 3. Präsenztag in Köln (Online)

Freitag, 22.11.2024: 6. Präsenztag (Zertifikatsworkshop) in Arnsberg (Inhouse-Lehrgang)

Parallel dazu wird noch ein Lehrgang für Studenten der Universität Köln durchgeführt, der in dieser Woche keinen Präsenztag hat.

Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen in 2025 an verschiedenen Standorten finden Sie auf unserer Lernplattform.

Digitale Souveränität: Europa, USA und China im Vergleich

Fratini, S., Hine, E., Novelli, C. et al. Digital Sovereignty: A Descriptive Analysis and a Critical Evaluation of Existing Models. DISO 3, 59 (2024). https://doi.org/10.1007/s44206-024-00146-7

Digitale Souveränität ist ein Begriff, der in den verschiedenen Regionen der Welt durchaus unterschiedlich interpretiert wird. In Deutschland hat beispielsweise das Bundesministerium des Innern den Begriff in einer Veröffentlichung zum Thema wie folgt beschrieben:

„Digitale Souveränität beschreibt die Fähigkeiten und Möglichkeiten von Individuen und Institutionen, ihre Rolle(n) in der digitalen Welt selbstständig, selbstbestimmt und sicher ausüben zu können“ (Bundesministerium des Inneren (2020): Digitale Souveränität).

In der Europäischen Union gibt es Initiativen, die den Sovereign Workplace mit Open Source Anwendungen propagieren, da die kommerziellen, marktgetriebenen Anwendungen (bis hin zur Künstlichen Intelligenz) durchaus kritisch gesehen werden. Der Grund dafür liegt u.a. auf der Argumentation, dass gute Trainingsdaten für Künstliche Intelligenz nur zu bekommen sind, wenn die Urheberrechte “nicht so genau” genommen werden. Common Corpus zeigt allerdings genau das Gegenteil.

In einem Paper haben nun Fratini et al. (2024) die verschiedenen Perspektiven auf die Digitale Souveränität von verschiedenen Ländern in einer Grafik positioniert, in der es die Pole Hard Regulation >< Soft Regulation bzw. Domestic State Control >< Geopolitical Competition gibt (siehe Abbildung). Wie zu erkennen ist, liegen die USA im marktorientierten Bereich und China eher im staats-dominierten Sektor.

Die Europäische Union favorisiert eher einen rechte-basierten Ansatz und versucht, dem mit verschiedenen Grundsatz-Veröffentlichungen, wie dem EU Artificial Intelligence Act, gerecht zu werden. Die Autoren weisen berechtigt darauf hin, dass es eine einheitliche europäische Positionierung zur Digitalen Souveränität bisher nicht gibt, da die nationalen Regelungen noch kein einheitliches Bild ergeben. Dennoch ist durchaus ein Trend zu erkennen.

Meines Erachtens ist der von der Europäischen Union eingeschlagene Weg richtig. Es zeigt sich gerade in der Nutzung von mehr Open Source Anwendungen, dass es eine lebenswertere Alternative zu den amerikanischen oder chinesischen Vorgehen gibt – gerade im Sinne einer menschenzentrierten Society 5.0.

Über den Umgang mit Transparenz und Visibilität bei Veränderungen

Bei Veränderungen sollten alle Beteiligten einer Organisation im Vorfeld mit einbezogen werden. Weiterhin ist es hilfreich, wenn die jeweiligen Schritte transparent sind und visualisiert werden.

Bei Migros, einem der größten Handelsunternehmen der Schweiz, wurde beispielsweise die klassische Projektorganisation zu einer agilen Produktorganisation weiterentwickelt. Dieser Prozess wurde mit Transparenz und Visibilität unterstützt – beispielsweise kann das durch (Kanban) Boards geschehen. Interessanterweise wurden dadurch viele Problemfelder sichtbar, die vorher verborgen blieben. Wichtig ist, diesen Punkt angemessen zu interpretieren:

“Ein Phänomen, von dem Migros überrascht wurde, war die plötzliche Vielfalt von Problemen in der Organisation. Das Team wurde das Gefühl nicht los, dass die meisten dieser Probleme schon immer da waren – aber irgendwie niemanden gestört hatten. Durch die gewonnene Transparenz wurden jetzt Dinge sichtbar, die zuvor verborgen waren. Wichtig war hier, verständlich zu machen, dass diese Problemfelder nicht durch den Systemwechsel entstanden waren, sondern erst durch ihn sichtbar wurden. Die Organisation musste lernen, damit umzugehen und die zutage geförderten Fragestellungen als Grundlage und Katalysator für die nächsten Schritte zu nutzen. Sie wurden dann zur »Burning Platform« für die nächsten Phasen” (Hüsselmann 2024).

Den Hinweis darauf, dass die nun sichtbaren Problemfelder nicht durch den Systemwechsel entstanden sind, halte ich für wichtig. Siehe dazu beispielsweise Agil – Traditionell: Veränderung der Anpassungsfähigkeit und des Risikos in Projekten.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Open Source AI: Common Corpus als größte offene Trainingsdatenbank veröffentlicht

Quelle: Link

In verschiedenen Blogbeiträgen hatte ich schon erwähnt, dass die aktuell noch dominierenden Trainingsdatenbanken (LLM: Large Language Models) der kommerziellen Anbieter wie OpenAI mit ChatGPT usw. wenig transparent sind. Diese Intransparenz, gepaart mit den immer lauter geäußerten Urheberverletzungen, und den immer deutlicher werdenden wirtschaftlichen Interessen der Tech-Giganten, lässt immer mehr Organisationen bei der Nutzung von Artificial Intelligence (A): künstlicher Intelligenz) nachdenklich werden. Um es hier noch einmal klarzustellen: OpenAI ist keine Open Source AI! Siehe dazu beispielsweise Open Source AI Definition – 1.0: Release Candidate 2 am 21.10.2024 veröffentlicht.

In der Zwischenzeit gibt es viele spezielle Trainingsdatenbanken, die transparent und auch in ihren Datenvolumina kompakter sind. Was bisher noch fehlte war ein LLM, das auf der Basis der vorhandenen offenen Systeme wie Open Governement, Open Web, Open Science, Open Culture und Open Source Trainingsdaten bereit stellt, die neben Transparenz und freier Nutzbarkeit auch die immer wichtiger werdenden Urheberrechte berücksichtigt. In der Zwischenzeit gibt es Common Corpus: “Truly Open: contains only data that is permissively licensed”.

In dem Beitrag Langlait et al (2024): Releasing the largest multilingual open pretraining dataset vom 14.11.2024 auf Huggingface wird das Konzept und das Alleinstellungsmerkmal von Common Corpus als Teil der AI Alliance Open Trusted Data Initiative vorgestellt.

“Many have claimed that training large language models requires copyrighted data, making truly open AI development impossible. Today, Pleias is proving otherwise with the release of Common Corpus (part of the AI Alliance Open Trusted Data Initiative)—the largest fully open multilingual dataset for training LLMs, containing over 2 trillion tokens of permissibly licensed content with provenance information (2,003,039,184,047 tokens)” (Source).

Die immer wieder von den Tech-Giganten vorgebrachte Meinung, dass eine gute Trainingsdatenbank nicht ohne urheberrechtlich geschützte Daten auskommt, ist also falsch und soll wohl eher das eigene Geschäftsmodell schützen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie dynamisch sich Open Source AI für viele Organisationen zu einer durchaus interessanten Alternative zu den etablierten AI-Systemen entwickelt.